VERLAG JANOS STEKOVICS
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Lebensraum großer Strom

Thomas Hinsche
(Fotografien und Text)

Lebensraum großer Strom
Tierwelten im Biosphärenreservat Mittelelbe

Herausgegeben vom Biosphärenreservat Mittelelbe
Einführungstexte von Ernst Paul Dörfler

Edition Stekofoto · Band 4
96 Seiten
143 Farbfotografien
gebunden
29,7 × 24 cm
24,80 EUR
ISBN 978-3-89923-353-7

Eine großartige Landschaft aus Wasser, Wäldern und Wiesen, ein Lebensraum für mehrere tausend Tierarten, ein Naturrefugium mit reicher Pflanzenwelt und als Biosphärenreservat von der UNESCO anerkannt: Das ist die Region an der Mittelelbe. Kein anderer Fluss in Deutschland fließt noch so lebendig und frei, darf so ungestaut und naturbelassen mäandern. An dieses „Wunder der Elbe“ mit seinem unberechenbaren Wechsel von Hoch- und Niedrigwasser hat sich die Artenvielfalt der Tiere angepasst, vom millimetergroßen Insekt bis zum kapitalen Hirsch. Dieser Vielfalt ist Thomas Hinsche ebenso leidenschaftlich wie respektvoll auf der Spur – geduldig, sensibel, mit ausgeprägtem Natursinn und einem Blick für das Spezielle, der seine Fotografien so besonders macht. Seine Faszination überträgt sich auf den Betrachter, bringt ihn zum Staunen, lädt ihn ein, macht ihn zum Mitbeobachter. Thomas Hinsche lebt in dieser Landschaft, seine Bilder sind ein sinnliches Plädoyer für ihren Schutz.

Thomas Hinsche
Unterwegs mit der Kamera

Aufgewachsen in den Auen zwischen den Flüssen Mulde und Elbe, lernte ich frühzeitig die naturbelassenen Biotope zu schätzen. Angeleitet durch Vater und Großvater, wuchs ich in eine Ornithologen-Familie hinein und wurde so von der „Faszination Natur“ infiziert.
Mit meinem ersten Fernglas beobachtete ich die Vögel und Säuger in den Elbauen und in deren Umgebung. Beeindruckend fand ich beispielsweise die Teiche in den Wiesen und Wäldern, wo im zeitigen Frühjahr Frösche und Kröten balzten und mich im Sommer die singenden Vögel begeisterten.
Der Spaß, draußen zu sein, die Natur zu erleben und zu respektieren, ist einer der Hauptgründe, warum ich früh um 4 Uhr aufstehe oder bei minus 10 Grad stundenlang auf einer Stelle hocke. Ehe ich überhaupt zum Fotografieren von Tieren komme, habe ich sie schon tagelang beobachtet. Nur so erkenne ich ihre Gewohnheiten. Das ist eine Voraussetzung meiner Arbeit.
Den Schritt zur Naturfotografie machte ich 2006. Seither halte ich meine Erlebnisse in Fotos fest. Mit viel Geduld, Respekt und Behutsamkeit gegenüber den Tieren und der Freude an ihrer Beobachtung entwickelte ich meine Begeisterung für die Naturfotografie Jahr für Jahr.
Ich fotografiere nicht, um einfach nur zu fotografieren. Ich knipse nicht drauflos. Ich glaube, die wohl schönsten und vielfältigsten Motive sind in der Natur zu finden. Entsprechend vielfältig ist auch die Welt der Naturfotografie. Wenn ich draußen bin, bekomme ich Eindrücke geschenkt, die mich begeistern und faszinieren. Ich benutze die Fotografie dazu, diese Eindrücke und Erlebnisse anderen zugänglich zu machen, sie auf die Besonderheiten in ihrer Umgebung hinzuweisen, ihre Aufmerksamkeit zu wecken, in ihnen Neugier zu schüren. Für mich sind das sehr wichtige Sachen. In diesem Zusammenhang verstehe ich meine Fotografie auch als aktiven Natur- und Umweltschutz.
Insbesondere die Vogelwelt hat mich schon immer sehr interessiert. Die heimischen Arten standen dabei für mich stets im Vordergrund. Weil diese Arten jedoch sehr scheu sind, kam ich mit der Zeit um die Anschaffung eines großen Teleobjektivs nicht herum.
Meine Ausrüstung besteht aus Canon-Technik. Und fast immer kommt das 500 mm-Teleobjektiv zum Einsatz. Aufgebaut auf ein stabiles Stativ, kann ich mit ihm den Vögeln bei beinah all ihren Aktivitäten folgen. Doch nicht nur meine Ausrüstung verbesserte sich stetig, auch meine Leidenschaft für die Fotografie wuchs immer weiter. Ich verbringe immer mehr Zeit hinter der Kamera und verbessere meinen Stil und meine Fertigkeiten.
Fast tägliche Streifzüge durch die Natur sind Voraussetzung für spätere gute Aufnahmen. Ein Foto ist nur das Ergebnis oft tagelanger Vorarbeit. Anders als bei der Porträtfotografie mit Menschen kann ich den Tieren keine Anweisungen geben. Oft muss ich sehr lange warten, bis meine Hauptakteure an der richtigen Stelle sind oder sich überhaupt erst einmal blicken lassen. Sechs bis acht Stunden Ansitzen auf engstem Raum sind dabei keine Seltenheit, und das genauso bei klirrenden Frostgraden wie bei 35 Grad im Sommer. Die Vögel machen es vor.

Autor Thomas Hinsche in Aktion