VERLAG JANOS STEKOVICS
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Das Schifffahrtsmuseum in der Kieler Fischhalle

Doris Tillmann
Das Schifffahrtsmuseum in der Kieler Fischhalle

Kulturreisen
Journal für Kulturgeschichte und Kunst
museum-spezial · Band 1

Fotografien von Janos Stekovics

160 Seiten
über 250 farbige Abbildungen
16,5 x 24 cm
Broschur
9,80 EUR
ISBN 978-3-89923-500-5
ISSN 1865-0139

Die Geschichte Kiels, der heutigen Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins, ist auf das Engste an maritime Zusammenhänge geknüpft. Schiffbau, Fischfang und -verarbeitung, Handel und Seefahrt haben seine fast 800-jährige Historie geprägt. Immer wieder waren seine vielfältigen Verbindungen zum Meer die Ursache für Aufschwünge, aber auch für Krisen im Gemeinwesen. 1283 schon wurde Kiel Mitglied der Hanse. Seit 1665 ist es Universitätsstadt. Nachdem im 18. Jahrhundert Katharina II. von Russland durch ihren Sohn die Machtfragen zwischen Gottorf und Dänemark hatte klären lassen, kam Kiel zeitweise unter dänische Herrschaft.
Kieler Sprotten sind heute ebenso berühmt wie die Kieler Woche. Hier fanden olympische Segelwettbewerbe statt, und von hier hatten sich 1918 revolutionäre Unruhen über ganz Deutschland ausgebreitet. Kiel ist als Schiffbauzentrum der Ort Maßstäbe setzender Erfindungen wie etwa des Unterseebootes durch Wilhelm Bauer. Aber durch den Einsatz dieser Erfindungen für militärische Zwecke war die Stadt immer wieder auch das Ziel von Angriffen. Im Zweiten Weltkrieg etwa musste Kiel insgesamt 90 Luftangriffe über sich ergehen lassen. Heute ist Kiel eine moderne Großstadt mit 230 000 Einwohnern und politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum des Bundeslandes. Als Mekka des Segelsports genießt es ebenso internationales Renommee wie als Stätte maritimer Wirtschaft und Wissenschaft. Wasser war, ist und bleibt das Kieler Element.
Darum ist das 1978 eingerichtete sehenswerte Schifffahrtsmuseum in der Kieler Fischhalle ein Ort, in dem Stadt- und maritime Geschichte auf das Sinnfälligste korrespondieren. Die vielfältigen Exponate sind ebenso in diese Zusammenhänge gebettet wie der Bau an sich. Errichtet im Jahr 1909 als repräsentative Fischhalle, zeugt er noch heute von den hohen Ansprüchen der damals aufgekommenen Lebensmittelhygiene. Aufwendiger Bauschmuck mit regional gebundenen Neobarock- und Jugendstilelementen sowie ein fast sakral anmutendes Gewölbe verleihen dem Gebäude seine Attraktivität und machen es zu einem Anziehungspunkt für zahlreiche Besucher. Arkaden begrenzen die Haupthalle im Innern. In den Nischen dahinter befanden sich einst mehr als 20 Fischgeschäfte des Einzelhandels. Von hier kann der Blick über die Förde und auf den angrenzenden Fischleger schweifen.
In ihrem gut lesbaren, informativen und faktensatten Text beschreibt Museumsdirektorin Dr. Doris Tillmann die versammelten Exponate und bringt sie in größere Zusammenhänge. So ist dieses reich und durchgehend farbig mit historischen und aktuellen Abbildungen illustrierte Buch Museums- und Stadtgeschichte in einem. Gemälde, historische Dokumente, Schiffsmodelle, nautisches Gerät, maritime Antiquitäten, Werbeplakate, aber auch drei originale historische Schiffe zählen zum Museumsbestand und werden in Wort und Bild vorgestellt. Von Marinemalerei, der weit verbreiteten Faszination von den „Blauen Jungs“, aber auch von der Fördestadt in der Weimarer Republik und den beiden Weltkriegen wird erzählt. So ist dieses attraktive Buch weit mehr als nur eine Einladung in das Schifffahrtsmuseum und nach Kiel. Es vermittelt auf sehr eingängige Weise darüber hinausgehende Einsichten.

 

9,80 EUR

Produkt-ID: 978-3-89923-500-5  

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