Die blut’ge Affair’ bei Lützen
Inger Schuberth, Maik Reichel (Hg.)
Die blut’ge Affair’ bei Lützen
Wallensteins Wende
304 Seiten
Fotografien von Janos Stekovics
gebunden, Schutzumschlag
21 x 28 cm
15,00 EUR
ISBN 978-3-89923-292-9
Albrecht von Wallenstein (1583–1634), dessen eigentlicher Familienname Waldstein war, gilt vielen als die wahre Bestie des Dreißigjährigen Krieges. Geboren in Böhmen, heiratete er reich und stieg in kaiserlich-militärischen Diensten auf. Seinen Besitz vermehrte er. Zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges stand Albrecht auf der siegreichen Seite Ferdinands II. und profitierte davon. „Unter jenen, die gewannen, war Albrecht Wallenstein der bei weitem Erfolgreichste“, schrieb Golo Mann. Wallenstein wurde noch reicher, stellte 1625 auf eigene Kosten für seinen Kaiser Ferdinand II. ein großes Heer auf und schlug seine erste eigene Schlacht erfolgreich. Der große Feldherr war da. Wallenstein wurde für seine Feldzüge, die nach Jahrhunderten wieder kaiserliche Macht nach Norddeutschland brachten, mit neuen Titeln belohnt: Herzog von Mecklenburg, Reichsfürst und Admiral. Er wurde manchem zu mächtig, der Kaiser entließ ihn als Generalissimus. Aber er kam zurück, nachdem der siegreiche schwedische König Gustav II. Adolf keinen ebenbürtigen Rivalen auf deutschem Boden gefunden hatte. Wallenstein wies ihn in die Schranken. Im Novembernebel 1632 fiel Gustav II. Adolf bei Lützen. Doch damit kam der Feind abhanden. Wallenstein verlor seine Legitimation und wurde zwei Jahre darauf ermordet.
Das Schlachtfeld bei Lützen ist ein besonderer Ort. Mit den neuen Mitteln der Schlachtfeldarchäologie forschen hier gemeinsam Wissenschaftler der sich einst gegenüberstehenden Nationen. Mehr als 1 100 000 Quadratmeter wurden bereits mit Metallsonden untersucht, ca. 3500 Fundstücke sind direkt der Lützener Schlacht zuzuordnen. Im August 2011 konnte durch eine Suchgrabung erstmals ein Massengrab der blutigen Schlacht bei Lützen geborgen werden.
Dieser aus Anlass der Lützener Ausstellung „Die blut’ge Affair’ bei Lützen. Wallensteins Wende“ erschienene Band versammelt aktuelle Aufsätze schwedischer, tschechischer und deutscher Forscher, die sich mit dem Phänomen Wallenstein und mit den Kampfhandlungen jener Zeit beschäftigen.
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